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Flora & Fauna: Der Rotdorn

In der Reihe „Flora & Fauna“ schauen die Rausgänger regelmäßig auf ausgewählte Pflanz- und Tierarten verschiedener Regionen. Neben einer kurzen Beschreibung beleuchten wir immer eine Besonderheit der jeweiligen Art . In diesem Beitrag schauen wir uns den Rotdorn an. „Paul’s Scarlett“ wie er auch genannt wird, hat eine bewegte Geschichte und ist wunderschön.

Geschichte und Herkunft

Der Rotdorn („Crataegus laevigata“ oder auch „Paul’s Scarlet“) ist eine weit verbreitete Kulturform der Pflanzenart „zweigriffeliger Weißdorn“ und entstammt der Gattung der Weißdorne in der Familie der Rosengewächse.

Der Rotdorn wächst als tiefwurzelnder dichter Strauch oder bis zu zehn Meter hoher Baum und hat karminrote Blüten. Er kommt vor allem in Europa und Nordafrika in Höhenlagen von 1.000 Meter vor.

Der Echte Rotdorn bevorzugt kalkhaltige Lehm- oder Tonböden und wird vor allem als Ziergehölz in Gärten und an Straßen eingesetzt. Er ist extrem frosthart und zeigt sich des weiteren gegen Hitze und Stadtklima widerstandsfähig. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni.

Der Rotdorn war bei den Kelten besonders heilig und galt daher früher als Wohnort der Feen und guten Geister. Ihm wurden positive magische Kräfte zugeschrieben, und man glaubte auch, dass er Krankheiten heilen und vor Hexen schützen könne.



Auch im Christentum spielte er eine Rolle. Einer der Jünger Christi, Joseph von Arimathia, wanderte bis nach England, wo er in Glastonbury die erste Kirche auf englischem Boden bauen ließ. Hier, wo sich angeblich auch das Grab von König Arthur befindet, soll er seinen Wanderstab aus Weißdornholz in die Erde gesteckt haben. Aus diesem Stab wuchs danach ein Weißdornbaum, welcher seitdem der Legende nach regelmäßig zur Weihnachtszeit blühte.

Verwendung des Rotdorn

Der Gattungsname Crataegus Rotdorn leitet sich vom griechischen Wort krataigos und bedeutet so viel wie stark oder fest. Dies bezieht sich auf das harte Holz dieser Pflanzen und weil das Holz so hart ist, wurde es früher gerne für die Herstellung von Wanderstöcken und Werkzeugen wie Hobel oder für Werkzeuggriffe verwendet. Das Holz hält Reibung gut aus und war deshalb auch gut für kleine, stark beanspruchte Teile wie zum Beispiel als Verschluss von Fässern geeignet.

Neben der Verwendung des Rotdorns für Wanderstöcke und Werkzeuge wird er auch in Wald, Parks und Gärten angebaut. Damit hilft auch der Rotdorn unserem Klima und ist ein wichtiger Teil für Naherholungsgebiete und Stadtbild.

„Unser Ziel ist es, den Wald mit seiner großartigen Vielfalt vor dem Hintergrund des sich verändernden Klimas widerstandsfähig und gesund zu erhalten.“

Schutzgemeinschaft deutscher Wald

Damit der Rotdorn auch weiter gute Werkzeuge liefert, unser Klima verbessert und mit seiner tollen Blüte Gärten und Parks verschönert braucht er nicht viel.

Sonne liebt der Rotdorn sehr, im Halbschatten bildet er oft weniger Blüten aus und im Schatten gedeiht er nicht richtig. Als Tiefwurzler kommt er gut mit trockenen Böden zurecht, des weiteren gilt er als extrem frosthart und verträgt auch Stadtklima. Gefährlich wird dem Rotdorn eigentlich nur der Feuerbrand, einer Bakterienkrankheit, die in den 70ern aus Nordamerika nach Europa kam. Wenn ihr also Rotdorn pflanzen wollt, erkundigt euch vorher, wie ihr ihm den Feuerbrand erspart.

Ersparen braucht ihr Euch dagegen ganz und gar nicht, ein paar weitere Beiträge von uns zu genießen. Schaut doch mal in die JAPANISCHEN GÄRTEN oder gönnt Euch und anderen einen leckeren CAFÉ SOSPESO.


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