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Die Zirbe aus „Flora & Fauna“

Die Zirbe – ein Baum mit Geschichte und besonderen Fähigkeiten

Die „Zirbelkiefer“ (Pinus cembra), auch Arve, Zirbe oder Zirbel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die Zirbe stammt ursprünglich aus Sibirien. Während der letzten Eiszeit fand sie über die Karpaten, wo sie heute noch zu Hause ist, den Weg in die Alpen und Dolomiten. Der Baum kann bis zu 25 Meter hoch werden. Die Bäume können bis zu 1.000 Jahre alt werden und werden in Sachen Alter nur von der Eibe und Eiche an Jahren übertroffen.

Zapfen und Samen der Zirbe dienen der Lebensmittelproduktion und der Produktion von Spirituosen wie Zirbenlikör und Zirbenschnaps. Ihr sehr aromatisch duftendes Holz wird als Möbel- und Schnitzholz verwendet, es ist weich, leicht und gut zu bearbeiten. Frisch geschlagenes Zirbenholz bewahrt noch Jahrzehnte seinen charakteristischen Duft, den man besonders in Zirbenstuben wahrnimmt.

Lebensraum Alpen und Südtirol

Die knorrige Zirbe wird häufig als „Königin der Alpen“ bezeichnet, doch sie ist gerade in Südtirol viel mehr als ein Symbol. Ihr Holz wird dort gerne für Möbel und Innenausstattung verwendet. Die ätherischen Öle verbreiten einen unverwechselbaren Duft und werden gezielt zur Raumerfrischung, in Kosmetikprodukten und Wellness-Anwendungen eingesetzt. Viele Südtiroler sind der Meinung, dass Zirbenholz im Raum sogar einen besseren Schlaf fördert. Und Freunde des hochgeistigen Genusses schätzen den Zirbenschnaps, der natürlich im Urlaub in den Bergen am besten schmeckt.

Zirbenwald im Winter

Die Kraft des Holzes

Das rotbraune Kernholz der Zirbe hat einen sehr aromatischen und einzigartigen Duft, der sowohl harzig als auch süßlich ist. Das Holz ist weich, lässt sich gut spalten und schnitzen und ist somit ideal für die Herstellung von Möbeln sowie Schnitzarbeiten geeignet. So werden auch die handgeschnitzten Krippenfiguren und großen Heiligenfiguren der berühmten Grödner Holzschnitzereien aus Zirbenholz gefertigt. Wunderbare Exemplare findet ihr zum Beispiel bei PATRICK DEMETZ in St. Christina. Auch einige Küchenutensilien wie Brottöpfe, Brottrommeln oder Pfannenhalter werden traditionell aus dem Holz der Zirbe geschnitzt.

Vor allem aber bei der Inneneinrichtung wurde in Südtirol bereits früher auf Zirbenholz gesetzt und viele Südtiroler Gast- und Bauernstuben sind aus dem einzigartigen Holz gefertigt. Auch andere Einrichtungsgegenstände wie Kleiderschränke sind aus dem aromatischen Holz gefertigt. Studien haben mittlerweile gezeigt, dass das Holz der Zirbe idealen Schutz vor Motten bietet – auch im Vergleich zu anderen Hölzern schneidet die Zirbe hier deutlich besser ab.

Die Zirbe und ihr Duft

Das duftende Holz der Zirbe ist bis heute sehr beliebt für die Herstellung von Möbeln. Ob ganze Schlafzimmer und Stuben oder aber nur ein Bett aus Zirbenholz: Viele vertrauen auf die wohltuenden Eigenschaften des Zirbenholzes. Früher war man überzeugt davon, dass Kinder, die in Zirbenbettchen liegen, ruhiger sind und weniger schreien. Und tatsächlich soll sich Zirbenholz sehr positiv auf die Herzfrequenz auswirken: Eine Studie bestätigt diese alte „Bauernweisheit“ und gibt an, dass sich die Anzahl der Herzschläge in einem Zirbenbett um ca. 3000 Schläge pro Nacht verringert. Der Wunderbaum Zirbe kann aber noch mehr. Es wurde eine positive Wirkung auf Menschen mit Wetterfühligkeit nachgewiesen. Ein Zirbenzimmer stabilisiert den Kreislauf und macht uns daher unabhängiger von äußeren Bedingungen wie dem Wetter.

„…die Anzahl der Herzschläge in einem Zirbenbett soll sich um ca. 3000 Schläge pro Nacht verringern.“
Wer nun aber nicht direkt seine gesamte Wohnung in Zirbenholz täfeln lassen will, kann sich natürlich auch kleinerer Dekoartikel bedienen. Bereits eine Dekoschale mit Zirbenspähnen kann einem Raum allein durch deren lang anhaltenden Duft eine angenehme und entspannende Atmosphäre verleihen. Auch die von uns hergestellten Zirbenkissen nutzen die wertvollen Eigenschaften der Zirbe. Das Füllmaterial aus gehobelten Spänen der Südtiroler Zirbe mit ihren natürlichen ätherischen Ölen verströmt über lange Zeit aromatischen Duft und ermöglicht einen gesunden und entspannten Schlaf. Zu unseren Zirbenkissen geht es hier.

Die Zirbe und ihre Rolle in der Volks- und Naturheilkunde


In der Volks- und Naturheilkunde wurden sehr früh die wohltuenden und förderlichen Eigenschaften der Zirbe entdeckt. Ein römischer Gelehrter etwa kochte die Zirbennüsse in Milch auf und empfahl dieses Getränk zur Linderung von Husten und Lungenleiden. Auch Hildegard von Bingen nutzte die Zirbe und vor allem das Zirbenharz, das beim Ausräuchern keimtötende und desinfizierende Wirkung zeigt.

In Südtirol wurde die Zirbe als Heilmittel zum Beispiel auch sehr geschätzt. Aus der Zirbe – genauer aus den Nadeln und jungen Trieben – wurden und werden Öle gewonnen, die eine krampflösende und blutdrucksenkende Wirkung haben. Die pulssenkende Wirkung, inzwischen undheute auch durch Studien bestätigt.

Aus dem Südtiroler Brauchtum sind auch noch weitere Einsatzgebiete der Zirbe überliefert: So wurde der Zirbentee als Verhütungsmittel verwendet, Waschungen mit unreifen Zirbenzapfen sollten Frühgeburten verhindern und wenn Kaffeebohnen mal knapp waren, wurde aus den Zirbensamen Kaffee gekocht.

Heutzutage werden z. B. die Öle aus der Zirbe oft im Wellnessbereich eingesetzt, um Körper, Geist und Seele zu entspannen. Das Zirbenöl kann vielseitig eingesetzt werden, sei es als Zusatz für ein entspannendes Bad, als auch für Duftlampen oder als Massageöl. Ein Zirbenbad entspannt die Muskeln, eine Massage mit Zirbenöl wirkt durchblutungsfördernd und wärmend. Kosmetikprodukte mit Zirbe desinfizieren unsere Haut und schmerzende Gelenke kann man mit einem Zirbenschnaps einreiben.

Die Herstellung von Zirbeler, also Zirbenschnaps, hat ebenso eine lange Tradition in Südtirol. Einerseits wird der dunkelbraun-rötliche Schnaps als Genussmittel von den Südtirolern geschätzt. Aber es wird auch ihm eine heilende Wirkung zugeschrieben. Zum einen werden schmerzende Gelenke damit eingerieben, anderseits aber auch Magen-Darm-Probleme mit ihm behandelt. Die ätherischen Öle wirken entzündungshemmend und die Bitterstoffe regen die Verdauung an. Für die Herstellung von Zirbenschnaps können sowohl die Zapfen als auch die jungen Triebe verwendet werden.

Wenn ihr nun Lust auf Ferien in Südtirol bekommen habt, schaut doch gerne auf unseren Beitrag Die Südtiroler Dolomiten – Winter Edition. Und mehr zu Flora und Flauna findet ihr zum Beispiel bei unserem Beitrag Flora & Fauna: Der Rotdorn.


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